Zwar bin ich aufgrund meiner fundierten Ausbildung in der Lage alle bekannten psychischen Störungen zu diagnostizieren und zu behandeln, dennoch habe ich in meiner praktischen Tätigkeit verschiedene Schwerpunkte gebildet, zu denen ich kurze Erläuterungen geben möchte.
Auch bin ich mir, aufgrund von angeleiteter Selbsterfahrung und persönlichen Erfahrungen, meiner Grenzen und „blinder Flecke“ bewusst, was dazu führen kann, dass ich im Einzelfall kein gutes Therapieangebot für Sie zur Verfügung stellen kann. Dann können Sie sich jedoch darauf verlassen, dass ich Sie an eine/einen kompetente/n KollegInnen verweise.
Zudem gibt es einige wenige Ausschlussfaktoren für eine ambulante Therapie in meiner Praxis, auf die ich am Ende eingehen werde. Zunächst aber zu den Schwerpunkten meiner Behandlungsangebote.
Grundlage einer jeden professionellen Beratung oder Psychotherapie ist eine gründliche Diagnostik. Hierzu gehören die Erhebung der vorliegenden Symptomatik und die Erstellung eines psychischen Befundes. Klinische Exploration (Befragung) sowie genormte psychologische Tests dienen zur Objektivierung der Befunde.
Ich biete auch diagnostische Untersuchungen an, welche nicht der Prüfung einer Psychotherapie dienen müssen. Wenn es Sie beispielsweise interessiert, welches intellektuelle Profil Sie aufweisen, besteht die Möglichkeit, einen professionellen Intelligenztest zu absolvieren. Auch eine Persönlichkeitsdiagnostik oder die Diagnostik spezifischer Problembereiche wie Aufmerksamkeit oder Gedächtnis sind möglich.
Aufgrund der bereits erwähnten hohen Wirksamkeit der Verhaltenstherapie in Bezug auf Angststörungen liegt auch hier einer meiner Schwerpunkte. Die Behandlung folgender Angststörungen kann ich anbieten.
● Panikstörung mit / ohne Agoraphobie
(Ängsten vor Ohnmacht, Kontrollverlust oder körperlichem Versagen) mit / ohne Angst (vor dem Fahren in Autos, Bussen, Zügen; Angst vor dem Verlassen des Hauses; vor Menschenmengen in Kaufhäusern, Kinos etc.).
● Soziale Phobien
dauerhafte Angst vor sozialen Begegnungen mit anderen Menschen und vor allem vor der Bewertung durch andere.
● Spezifische Phobien
unbegründete und anhaltende Angst vor zum Beispiel Tieren, Höhe, Dunkelheit, körperlichen Erkrankungen etc.
● Generalisierte Angststörung
anhaltende Angst, die nicht (wie bei den phobischen Störungen) auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt ist, sondern vielmehr frei flottiert. Im Zentrum stehen oft zahlreiche Sorgen in verschiedenen Lebensbereichen.
● Zwangsstörungen
Bei den Patienten drängen sich Gedanken und Handlungen auf, die zwar als quälend empfunden werden, aber dennoch umgesetzt werden müssen. Es besteht zumindest zeitweise Einsicht, dass die Zwangsgedanken oder -handlungen übertrieben sind. Durch die Störung ergeben sich deutliche Beeinträchtigungen des Alltagsleben oder Belastungen. Zum Beispiel Kontrollzwänge, Waschzwänge, Ordnungszwänge oder Zwangsgedanken.
● Posttraumatische Belastungsstörung
psychische und psychosomatische Symptome, die als Langzeitfolgen eines Traumas oder mehrerer Traumata auftreten können, zum Beispiel Schlafstörungen, Hypervigilanz, innere Unruhe, Flashbacks, dauerhafte Anspannung und Angst vor möglichen Bedrohungen etc.
Konfrontationsverfahren, das heißt die systematische und gut vorbereitete Konfrontation mit den entsprechenden Ängsten, haben sich als besonders wirksam erwiesen. Oft können die einzelnen Angststörungen in einem überschaubaren Behandlungszeitraum deutlich reduziert und auch vollständig beseitigt werden.
Zu den Affektiven Störungen zählen vor allem die Depression und ihr Gegenteil, die Manie. Klienten mit Depressionen berichten oft von Schuldgefühlen, Gefühle von
Minderwertigkeit und innerer Leere, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit, Anhedonie (Lustlosigkeit), Schwermut und Apathie (Antriebslosigkeit) können sogar zum Suizid (Selbstmord) führen.
Müdigkeit und Kraftlosigkeit / Energieverlust, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtniseinbußen sowie Appetitlosigkeit, Libidoverlust und manchmal auch Unruhe sind weitere mögliche
Symptome einer Depression. Dagegen sind Manien gekennzeichnet durch übermäßige Euphorie, Tatendrang, hohe Energie, Gereiztheit und Schlafstörungen, die zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung von
Beziehungen und Lebensstil führen.
Neben den gut überprüften Behandlungsstrategien der VT wie Aktivitätsaufbau, Kognitive Umstrukturierung und Verstärkermodellen, haben sich in meiner Arbeit mit affektiven Störungen auch klärungsorientierte und achtsamkeitsbasierende Verfahren bewährt. Darüber hinaus sollte die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung überprüft werden.
Ein besonderer Schwerpunkt in meiner Ausbildung und Tätigkeit liegt in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Insbesondere in der Behandlung der Borderlinestörung konnte ich mich spezialisieren. Durch meine Weiterbildung zum DBT-Trainer und meine Tätigkeit im Rahmen des DBT-Konzeptes der Tagesklinik Schwerte, sowie meinem Mitwirken als Skillstrainer im DBT – Netzwerk, Westfalen, konnte ich hier einen deutlichen Schwerpunkt setzen. Ich biete auch im ambulanten Setting die dialektisch behaviorale Therapie (DBT) nach M. Linehan an. Voraussetzung sollte jedoch möglichst eine stationäre DBT-Vorbehandlung in der Tagesklinik Schwerte oder der Hans-Prinzhorn-Klinik, Hemer, sein.
In der Therapie von Persönlichkeitsstörungen beziehe ich mich vor allem auf die Konzepte von Prof. Dr. Rainer Sachse und Prof. Dr. Peter Fiedler (siehe Literatur). Ich sehe Persönlichkeitsstörungen auch vor allem als eine Beziehungsstörung und nicht als eine Störung der Persönlichkeit. Was Menschen mit so genannten Persönlichkeitsstörungen kennzeichnet, sind oft ihre massiven Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Deshalb liegt mein therapeutisches Vorgehen vor allem im Aufbau einer tragfähigen therapeutische Beziehung, der Förderung und Klärung des eigenen Erlebens und Funktionierens, sowie in einem gezielten Aufbau zwischenmenschlicher Kompetenzen.
Bei vielen Klienten mit Persönlichkeitsstörungen werden im Vorfeld falsche Diagnosen gestellt oder die „eigentliche“ Diagnose verschwiegen. Mir ist es wichtig, mit dem Klienten zusammen eine ausführliche Diagnostik durchzuführen und zusammen über ein weiteres therapeutisches Vorgehen zu sprechen. Transparenz und Offenheit sind mir hier besonders wichtig.
Bei der Behandlung von Essstörungen ist mir eine genaue Überprüfung der ambulanten Therapiefähigkeit wichtig. Gerade bei stark untergewichtigen Klienten ist die spezifische Behandlung in einem spezialisierten stationären / teilstationären oder ambulanten Setting zu empfehlen. Eine Behandlung der Essstörungen kann ich nur bei hinreichender Sicherstellung der körperlichen Grundvoraussetzungen anbieten, zum Beispiel BMI > 16. Prinzipiell kann ich die Behandlung von Essstörungen wie Anorexie Nervosa, Bulimie Nervosa oder Binge Eating nach den gängigen verhaltenstherapeutischen Prinzipien anbieten.
Wenn chronischer Stress, Kommunikationsprobleme oder Burn-Out drohen, ist es ratsam nicht abzuwarten, bis die eigene Kraft am Ende ist, sondern frühzeitig Begleitung anzufordern. Im Rahmen meiner Behandlungsangebote biete ich Stress- und Burn-Out-Prävention durch das Training von Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelrelaxion nach Jakobsen oder Stressreduktionsverfahren wie Achtsamkeitstraining an. Darüber hinaus finden Workshops zu sozialen und kommunikativen Kompetenzen und Selbstsicherheitstrainings statt. Geplant ist auch eine ambulante Skillgruppe für Menschen mit Borderlinestörung.
Nähere Informationen finden Sie im Bereich Aktuelles
Krankenkassen übernehmen nur die Kosten für die Therapie von Krankheiten mit „Krankheitswert“, was nicht bedeutet, dass Menschen, die die Kriterien einer psychischen Störung nicht erfüllen, nicht auch deutlich unter ihren Problemen leiden. Ein besonders prägnanter Bereich sind hier Ehe- und Beziehungsprobleme. Aber auch Probleme in der Sexualität, Identitätsfindung, Kindererziehung oder in schwierigen Lebenssituationen gehören zu den Bereichen, die nicht von den Krankenkassen getragen werden. Therapeutische Leistungen, die diese Bereiche abdecken, können nur durch Selbstzahlung erfolgen. Dennoch möchte ich Ihnen auch in diesen Bereichen meine Erfahrungen und therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
Weiteres dazu unter Abrechnungsmodalitäten
Da ich keine Zulassung als Kinder- und Jugendpsychotherapeut habe, kann ich Klienten unter 18 Jahren nicht behandeln. Allerdings konnte ich im Rahmen meiner Ausbildung einige Schwerpunktveranstaltungen im Kinder- und Jugendbereich absolvieren. Darüber hinaus fliessen meine eigenen Erfahrungen als Vater von vier Kindern in meine praktische Arbeit mit ein. Deshalb habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich Klienten mit Kindern gut beraten und indirekt unterstützen kann.
Es gibt für mich nur einige wenige Ausschlusskriterien für eine ambulante Psychotherapie, diese möchte ich jedoch kurz vorweg nehmen.
● Akute Suizidalität
Klienten, die mit konkreten Gedanken beschäftigt sind, sich das Leben zu nehmen, sind mit einer ambulanten Psychotherapie überfordert, bzw. eine ambulante Psychotherapie ist dann nicht mehr ausreichend. In diesem Fall sollte eine vollstationäre Behandlung in einem psychiatrischen Krankenhaus erfolgen, die für die nötige Stabilität sorgt und eine dann folgende ambulante Therapie ermöglicht. Sie sollten wissen, dass 99% aller Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, darüber froh sind.
● Akute Psychose:
Klienten, die an einer Krankheit aus dem schizophrenen Formenkreis leiden, zum Beispiel Schizophrenie oder schizoaffektive Störung sind im Falle einer akuten psychotischen Episode ebenfalls mit einer ambulanten Psychotherapie überfordert. Auch in diesem Falle sollte eine vollstationäre Behandlung für die nötige Stabilität sorgen.
● Suchterkrankungen
Meine Erfahrungen in der Behandlung von Suchterkrankungen haben mir gezeigt, dass eine ambulante Therapie nur unter einer permanenten Abstinenz möglich ist. Da meiner Meinung nach hinter jeder Sucht weitere psychische Probleme liegen, bin ich gerne bereit diese zu bearbeiten, wenn eine ausreichende Abstinenz vorliegt. Bei akutem Substanzmissbrauch muss erst eine Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung in einer spezialisierten Klinik erfolgen.
● Essstörungen
Wie schon weiter oben erwähnt kann ich Klienten mit Essstörungen in einem bedrohlichem körperlichen Gesamtzustand keine Therapie anbieten. Auch hier muss vorerst eine spezielle Therapie im stationären Setting für die nötige Stabilität sorgen.
Ansonsten gehe ich prinzipiell davon aus, dass Klienten therapie- und veränderungsmotiviert sind. Dennoch kommt es ab und zu vor, dass Klienten von Dritten geschickt werden oder sich der Notwendigkeit einer Therapie noch nicht sicher sind. Die Lösung dieser „Probleme“ sehe ich als Teil meiner Aufgabe. Nämlich die genaue Aufklärung über die Möglichkeiten einer Psychotherapie und deren Grenzen. Hier sind Sie gerne eingeladen, all Ihre Skepsis mitzubringen und mit mir zu besprechen.